[:de]No sex for butterflies – die verwirrte Lust![:]

[:de]PHEROMONE

 
Düfte können verführen aber auch verwirren: Die verwirrte Lust!

“Wer die Gerüche beherrscht, der beherrscht auch die Herzen der Menschen“,
heißt es in Patrick Süskinds berühmtem Buch „Das Parfum“.

Aber was hat das mit Pheromonen zu tun? Nun, nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich spielen Gerüche eine große Rolle. Auch Insekten orientieren sich beim Fressen und bei der
Liebe an Düften.
Wenn im Frühling die Temperaturen steigen, machen sich alle Schmetterlinge auf, um einen Partner zwecks Arterhaltung zu treffen. Pheromone sind Duftstoffe, die auch der Mensch in
bestimmten Situationen verbreitet und die dabei helfen, einen Partner zu finden.

Paarungsbereite Traubenwicklerweibchen locken damit die Männchen an, weshalb diese Stoffe auch Sexuallockstoffe genannt werden. Die Männchen haben dafür spezielle Antennen, mit
denen sie schon ein einziges Molekül dieser Stoffe registrieren können. Sie können also einer Pheromonspur folgen und landen irgendwann zielsicher bei einem Weibchen.
Wir Winzer hängen kurz vor dem Austrieb in den Weinbergen Pheromondispenser auf, die den Duft von Traubenwickler- Weibchen verbreiten. Aufgrund dieses Überangebots verlieren die Männchen erst die Orientierung und schließlich die Lust. Keine Begattung, keine Eiablage, keine „Würmer“.

pheromone_screenshotHier geht’s zum Video

Genau betrachtet, handelt es sich bei dem unliebsamen „Schädling“ um zwei recht
unscheinbare Schmetterlinge, die uns übers ganze Jahr große Sorgen bereiten können:
Der „Einbindige“ und der „Bekreuzte Traubenwickler“.

Der Traubenwickler legt nach dem Hochzeitsflug seine Eier an den Rebstöcken ab. Die daraus schlüpfenden Larven (Raupen) fressen Knospen, Blätter und Fruchtstände der Reben, verspinnen Blätter oder Trauben und verpuppen sich darin, um später wieder als Schmetterling einen Vermehrungspartner zu suchen.

Beim „Einbindigen Traubenwickler“ geschieht das zweimal im Jahr, der „Bekreuzte
Traubenwickler“ schafft auch drei Generationen pro Jahr.
Der Heuwurm macht sich noch vor der Rebblüte über die „Gescheine“, her.
Die zweite Generation, der Sauerwurm, liebt es, Löcher in die noch unreifen (sauren) Trauben zu fressen. Durch diese Verletzungen der Beerenhäute können Essigbakterien und
Schimmelpilze eindringen.

Der Süßwurm schließlich frisst sich durch die reifen (süßen) Trauben und verursacht ebenso unerwünschte Fäulnis, Schimmel- und Essigbildung.
Wichtig ist, dass die Anwendung der Pheromone großflächig gemacht wird.
Hier bei uns in Deutschkreutz machen das alle Winzer gemeinsam und schon seit vielen Jahren flächendeckend über alle Weingärten – wir sind somit safe![:]

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