“Frauen haben Männern rein gar nichts voraus.
Sie schneiden die Triebe nicht unbedingt besser,
fahren nicht besser Traktor oder pflügen gar ordentlicher.
Sie können die Beeren genauso gut oder genauso schlecht
vor Krankheit und Schädlingen schützen.
Nicht mehr, nicht weniger.
Frauen schneiden Trauben auch keineswegs penibler vom Stock.
Sie machen den Wein im Keller weder enthusiastischer noch behutsamer.
Sie sprechen auch nicht mehr mit dem Wein, als Männer es tun – und doch:
Wenn Frauen Wein machen, kommt Wein dabei raus,
den viele Männer gerne machen würden.
Aber warum dem so ist, das wissen nur wir elf.
Also: Lasst Euch überraschen!”
11 Frauen und ihre Weine
Jubiläen werden in der Regel mit einem feierlichen Festakt begangen. Das es nach über 100 Jahren immer noch eines Weltfrauentags bedarf, um die Gleichberechtigung der Frau in Erinnerung zu rufen, regt zum Nachdenken an. Als Winzerin kann ich ein Lied davon singen, was es bedeutet sich in einer Männerdomäne zu behaupten.
Meine Großmutter führte einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Ackerbau, Feldbau, Kühen, Schweinen, Hühnern und zog nebenbei vier Kinder groß, während sich mein Großvater voll und ganz der Politik widmete. Sie hielt ihm den Rücken frei und saß oft noch bis 2 Uhr morgens, um die Wäsche zu bügeln oder neue Kleider für die Töchter zu nähen. UND, sie bekam keine eigene Rente – obwohl sie den Betrieb geführt hatte. Dies hat sich Gott sei Dank geändert.
Bereits vor 21 Jahren haben wir die Vereinigung „11 Frauen und ihre Weine“ gegründet, um gemeinsam das Thema „Frauen im Weinbau“ zu forcieren. Auch wenn wir uns die Anerkennung über die Jahre mit zahlreichen Auszeichnungen hart erkämpft haben, soll es kein Grund sein die Hände zufrieden in den Schoß zu legen. Als Mutter von zwei Töchtern gilt es, das Erreichte zu bewahren und die Gleichberechtigung der Frau im Weinbau weiter voran zu treiben.
Für einen Gedankenaustausch bin ich immer offen, kontaktiert mich einfach, ich freue mich!
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